„Polnisch-Schweizerische Familiengeschichten” (Arbeitstitel)

Projektbeschrieb

Hintergrund

Am 1. September 1939 überfiel die deutsche Wehrmacht Polen. Drei Wochen später, ab 17. September 1939 marschierte die Sowjetarmee in Ostpolen ein. Da Polen ein Bündnis mit Frankreich und England hatte, erklärten diese am 3. September 1939 dem 3. Reich den Krieg.
Nach dem Einmarsch der Sowjetarmee, der das faktische Ende des polnischen Staates bedeutete, floh die Regierung und die oberste Militärische Führung nach Rumänien, wo sie interniert wurden. Mitglieder der polnischen Armee flohen ebenfalls nach Ungarn, Rumänien und Litauen, wo sie ebenfalls interniert wurden. Viele entflohen den Lagern und gelangten auf unterschiedlichen Wegen nach Frankreich und England.
Es bildete sich eine polnische Exilregierung unter Władysław Sikorski in Paris. Die Alliierten liessen die Gründung einer polnischen Exilarmee zu. Ein Teil davon, die 2. Schützendivision, wurde zur Verteidigung Belforts abkommandiert. Von den Truppen der Wehrmacht eingekesselt, ersuchten der französische (Marius Daille) und der polnische General, Bronisław Prugar-Ketling. um Internierung in der Schweiz. Ungefähr 12’500 polnische und 30’000 französische Soldaten überschritten daraufhin zwischen dem 18. und 20. Juni 1940 die Schweizer Grenze bei Goumois.
Nach Kriegsende hätten die internierten Polen grundsätzlich ausreisen müssen. Eine unbekannte Zahl konnte jedoch bleiben, bzw. kehrte wieder zurück. Die meist jungen Männer gingen Beziehungen mit Schweizerinnen ein, aus denen verschiedene Familentypen entstanden.

Ziel

Es soll ein Buch mit persönlichen Geschichten erscheinen, das einen Puzzleteil in der Geschichte Polens und seines Verhältnisses zur Schweiz beziehungsweise der Geschichte der Schweiz und ihres Verhältnisses zu Polen beleuchtet. Es soll die Erinnerung an diese, für beide Nationen wichtige gemeinsame Geschichte in Erinnerung rufen und damit die Verbundenheit der beiden Länder fördern.
Mit persönlichen Familiengeschichten, von Nachkommen internierter Polen verfasst, soll die Geschichte auf lebendige Art nahe gebracht werden. Mit persönlichen Schicksalen soll Nähe zum Leser, zur Leserin geschaffen werden. Die zeitgenössischen Fotografien sollen das Leben der Internierung und Familien anschaulich darstellen.

Produkt

Es soll ein Buch aus ca, 15 Familiengeschichten mit erläuternden Fotos entstehen. Die Geschichten zeigen die unterschiedlichen Familientypen auf:

  • Voter Pole - Mutter Schweizerin, verheiratet
  • Vater Pole - Mutter Schweizerin, unverheiratet
  • Vater Pole - Mutter Schweizerin, Auswanderung oder Rückkehr nach Polen
  • Vater Pole - Mutter Schweizerin, Auswanderung oder Rückkehr nach Polen und anschliessende Rückkehr in die Schweiz
  • Vater und Mutter aus Polen
  • Vater Schweizer - Mutter Polin

Die Erzähler und Erzählerinnen der Geschichten werden auf ca. einer Seite vorgestellt. Ein Kapitel über den historischen Kontext soll das Buch einleiten. Weitere historische Erläuterungen zu einzelnen Geschichten werden in Form eines Anhangs oder als Fussnoten gemacht. Ein Glossar soll die Verständlichkeit erhöhen. Pro Familiengeschichte sind 8 bis 10 Seiten, inkl. Illustrationen angedacht. Das ganze Buch soll 150 bis 200 Seiten umfassen.
Übersetzungen sind denkbar. Mögliche Sprachen: Polnisch, Französisch und Englisch.